Entwicklung der Händigkeit:
Um die dominante Seite ausfindig machen zu können, muss zurück zum Ursprung der Entwicklung gegangen werden. Bereits zwischen dem ersten und zweiten Lebensjahr beginnt ein Kind eine Hand häufiger zu benutzen wie die andere. Diese Bevorzugung steigt bis in das dritte Lebensjahr auf über 90% an. Jene wurde bereits im Mutterleib angelegt. Die Entwicklung der Händigkeit hängt mit dem kindlichen Entwicklungsalter zusammen und braucht je nach Entwicklungsstand des Einzelnen mehr oder weniger Zeit zur Entfaltung.
Beobachtung der Händigkeit im Alltag:
Die Überlegenheit einer Hand in Geschicklichkeit, Kraft und Ausdauer zeigt sich bei vielen Kindern schon recht früh bei den ersten Greifbewegungen beim Zähneputzen, Essen oder Malen.
- Bevorzugt das Kind die rechte Hand, wird das in unserer Gesellschaft als normal angesehen.
- Bevorzugt das Kind die linke Hand, tauchen Fragen auf.
- Wechselt es gar den Handgebrauch, entstehen Unsicherheiten.
Es ist bekannt, dass es heutzutage in der Schule nicht mehr üblich ist, linkshändigen Kindern das Schreiben mit der rechten Hand beizubringen.
Oft kommt es aber gerade bei aufgeweckten Kindern durch Nachahmung von Familienmitgliedern und Freunden zur Umschulung auf die nicht dominante Hand.
ABER:
Aussagekräftige Beobachtungen der Handdominanz können nur dann getroffen werden, wenn der/die Beobachter/in dem Kind gegenüber sitzt oder steht.
Beobachten Sie einen wechselnden Handgebrauch:
Sogenannte Beidhänder gibt es nach Dr. J.B. Sattler in der Regel nicht. Sie sind meist umgeschulte Linkshänder. Mit Links werden viele Tätigkeiten spontan ausgeführt, aber zum Schreiben, oft auch zum Essen oder zum Werfen wird die rechte Hand benutzt (Sattler, 2003).